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Fakultät Architektur und Bauingenieurwesen
© Goslar, Schreiberstraße 1​/​Tilmann2007​/​https:​/​​/​de.m.wikipedia.org​/​wiki​/​Datei:Goslar,_Schreiberstraße_1_20170915-002.jpg​/​https:​/​​/​creativecommons.org​/​licenses​/​by​/​4.0​/​ ​/​Werk verändert
BAUREIF

Umbauen, Fachwerk in Goslar II

Aufgabe

In diesem Semester wird anhand von vier unterschiedlichen Bürgerhäusern in Goslar das Umbauen, Anbauen, Ausbessern und Weiterbauen thematisiert.

Auch wenn die Bautradition des Bürgerhauses in Fachwerk sehr fern von unserer aktuellen Lebensrealität scheint, sind die in den Gebäuden baulich gebundenen Strategien aktueller denn je. Die Bürgerhäuser in Goslar - heute teilweise museal konserviert - sind ursprünglich gebauter Prozess. Das was man heute als zu schützende Bauten ansieht ist das Ergebnis von Jahrhunderten der Anpassung an die jeweils herrschenden Lebensrealitäten aus sozialer und ökonomischer Sicht.

Die ursprünglichen Bautypen in der Goslarer Altstadt sind die Einraumhäuser aus Fachwerk und die Kemenaten aus Stein. Der hölzerner Einraum war das ökonomisch verfügbarste und in der Herstellung einfachste Gebäude, dass sich die Bürger Goslars leisten konnten. Die steinerne Kemenate war robuster, resistent gegen Feuer und nur reicheren Familien vorbehalten. Aus Kombinationen dieser beiden Bautypen entstanden Konglomerate und schlussendlich bauliche Einheiten. Steinerne Kemenaten wurden in Fachwerkbauten inkorporiert und Fachwerkbauten mit massiven steinernen Fassaden versehen.

Bei diesem Weiterbauen gibt es keine lineare Entwicklung hin zu einem bestimmten Typus. Eher ist sind die Ergebnisse der Bauprozesse ein ewiges Reagieren auf die aktuellen Bedürfnisse der Bewohnenden.

Diese Bauentwicklung zu erforschen und die Strategien des Weiterbauens zu dokumentieren und grafisch aufzubereiten soll das Ziel dieses Semesters sein. Dabei soll immer die Frage nach den zu Grunde liegenden Beweggründen erforscht und im besten Falle beantwortet werden.