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Fakultät Architektur und Bauingenieurwesen
© Bernd und Hilla Becher
WPF Analyse - Material und Konstruktion

Referenzen.04

Analyse ikonographischer Fachwerkbauten

Die Zeichnung ist die Sprache des Architekten. Die Wahlpflichtfach-Reihe „Analyse – Material und Konstruktion“ dokumentiert unter dem Titel „Referenzen“ in einer Serie zeichnerischer Analyseschritte ikonografische Bauten eines struktiven Baumaterials aus unterschiedlichen Epochen. Über eine kreative Annäherung an die Referenzbauten werden konstruktive Lösungen für den Umgang mit dem Material aufgespürt und visualisiert, wobei insbesondere auch die zeittypischen und konstruktionsspezifischen Bau- und Fertigungsprozesse reflektiert werden. Wir fragen, welchen Einfluss die jeweilige Konstruktionsweise auf den architektonischen Ausdruck des Gebäudes und die Bedeutung des Materials hat und wie diese Erkenntnisse für die heutige Praxis nutzbar gemacht werden können.

Mit dem Wahlpflichtfach „Referenzen.04“ legen wir den Fokus auf ikonographische Fachwerkbauten Deutschlands. Fachwerkbauten in Deutschland reichen bis in das 13. Jahrhundert zurück und verzeichnen über die Jahrhunderte sowohl Wertschätzung als auch Nichtbeachtung. Die hybride Konstruktion des Fachwerks aus tragender Holzstruktur und Gefachen, die oftmals mit Lehm in Verbindung mit Stroh und seltener mit Naturstein oder Ziegelmauerwerk ausgefüllt sind, weist gerade heute großes Potenzial für nachhaltige Konstruktionen auf. Daher wollen wir regionale wie zeitgeschichtliche Zusammenhänge von Fachwerkkonstruktionen analysieren und dokumentieren. Welcher Zusammenhang besteht zwischen den lokalen Baustoffressourcen und der jeweiligen Konstruktionsweise? Wie verändern sich über die Baustile die Konstruktionen und ihre Fügungsweisen? Wie lässt sich der Einsatz von Fachwerk unter ökonomischen und ökologischen Gesichtspunkten bewerten? Unter welchen Bedingungen kann der Einsatz von Fachwerkkonstruktionen zukunftsfähig sein?

Mit dem Aufbau eines zeichnerischen Archives werden die verschiedensten Konstruktionsweisen ikonografischer Bauten eines struktiven Materials analysiert und vergleichbar gemacht. Der Zusammenhang von architektonischem Ausdruck und materialspezifischer Konstruktion wird reflektiert und ist so für den heutigen Entwurf nutzbar.

Blocktermine: donnerstags
Raum: 131, GB I