Materialarchiv
Ziel des Materialarchives ist es, Werkstoffe, Halbfabrikate sowie Fundstücke aus der Praxis zusammenzutragen, um Materialwissen auch haptisch greifbar in der Lehre einbinden zu können. Werkstoffe für massive und tragende Konstruktionen stehen dabei im Mittelpunkt der Sammlung: Beton, Stampflehm, Mauerwerk (Sichtklinker und Einsteinmauerwerk), Naturstein und Massivholz definieren die Hauptkategorien. Ein Schwerpunkt bildet die Betrachtung regional verfügbarer Materialien und deren Konstruktionstradition. Das Zusammentragen von Materialproben wird ergänzt durch eine ausgewählte Bibliothek relevanter Publikationen, die das Material sowohl aus konstruktiv-technischer wie auch aus ästhetisch-architektonischer Sicht betrachten. Damit wird das Wissen über die Vielfalt der Materialien systematisch erfasst und zugänglich gemacht. Das Materialarchiv schafft die Möglichkeit, die Werkstoffe in ihrer physischen Präsenz zu erfahren und die stofflichen Eigenschaften über die Sinne wahrzunehmen. Ziel ist es, den konstruktiven Entwurf durch die haptische Erfahrung der Materialien und durch das Wissen über deren spezifischen Eigenschaften zu inspirieren und zu fördern.
Materialarchiv der Zukunft
Freiraum 2022: Lehre mit dem Materialarchiv der Zukunft
Zentraler Bestandteile der Architekturlehre ist die Vermittlung von Wissen über Konstruktion und Material. Gerade vor dem Hintergrund knapp werdender Ressourcen kommt der Auseinandersetzung mit den zur Verfügung stehenden Baustoffen und Materialien grundlegende Bedeutung zu.
Ziel der „Lehre mit dem Materialarchiv der Zukunft“ ist es, die Vermittlung des Physischen nachhaltig in der Lehre zu stärken und gleichzeitig den Studierenden den digitalen Zugang zu ganzheitlichem Materialwissen zu ermöglichen. Im Rahmen des Projektes werden spezielle Lehrmodule entwickelt, in denen die Studierenden in verschiedenen Formen die konstruktiven und architektonischen Potenziale der Materialien erkunden und dokumentieren. Dabei stimulieren sich Materialarchiv und Lehre im gegenseitigen Austausch. Das Materialarchiv der Zukunft wird durch seine inhaltliche Erweiterung und die Übertragung in die Digitalität zu einem festen Bestandteil in der Lehre. Es verknüpft die für die Ausbildung essenzielle sinnliche Erfahrbarkeit von Materialien mit den Möglichkeiten digitaler Informationsvermittlung.